
Therapieangebote
Innere Medizin
Die WENDELSTEIN KLINIK verfügt seit nahezu 20 Jahren über einen eigenständigen, gut ausgestatteten Bereich für Innere Medizin, der – im Einvernehmen mit dem Hausarzt – auch ambulanten Patienten zur Verfügung steht. Sowohl Patienten mit psychosomatischen Störungen wie auch organische Erkrankungen werden behandelt.
Bei vielen Betroffenen ist eine erfolgreiche Behandlung erst interdisziplinär durch das Zusammenwirken von Innerer Medizin und Psychotherapie dauerhaft erfolgreich.
Selbstverständlich liegen manchmal Erkrankungen vor, die weiterreichende diagnostische und therapeutische Möglichkeiten erfordern. In diesen Fällen kooperieren wir sehr eng mit dem Zollernalbklinikum. Untersuchungen wie MRT oder in Ausnahmen Katheteruntersuchungen der Herzkranzgefäße, die ja oft sofort durchgeführt werden müssen, sind ohne Verzug möglich. Die Patienten werden dabei, wenn möglich, ambulant behandelt oder kommen so bald wie möglich wieder in die WENDELSTEIN KLINIK zurück. So erfahren sie die bestmögliche medizinische Behandlung und bleiben doch in ihrer vertrauten therapeutischen Umgebung.
Viele Erkrankungen werden meist nur dann erfolgreich diagnostiziert und behandelt, wenn der Hausarzt eng eingebunden ist – sowohl bei der Diagnosestellung als auch nach der Entlassung. In den vergangenen 18 Jahren haben wir ein sehr umfangreiches Spektrum von Krankheiten aus dem Bereich der Inneren Medizin diagnostiziert und behandelt. Es reicht von oft sehr unangenehmen, aber sicher ungefährlichen somatoformen Herzbeschwerden über sofort operationsbedürftige Erweiterungen der Bauchschlagader (ein sogenanntes Aortenaneurysma) bis zur extrem seltenen Diagnose eines Adrenogenitalen Syndroms, einer Hormonstörung, die aus einer Frau in frühester Jugend einen Mann macht. Neben der Diagnostik an sich ist hier die Behandlung des ganzen Menschen unter Einbeziehung des Psychotherapeuten wichtig, weil bei solchen Patienten unweigerlich eine tiefgreifende Identitätsstörung auftritt.
Die meisten unserer Patienten sind bereits vom Hausarzt gründlich untersucht worden, sodass zur Behandlung kein umfangreicher apparativer Aufwand erforderlich ist und vor allem persönlicher ärztlicher Einsatz gefragt ist. Aber auch dann kann es – vor allem bei älteren und multimorbiden Patienten – immer wieder unerwartet zu Problemen oder Komplikationen kommen, deren Klärung und Behandlung Aufgabe des Internisten ist.
Häufige Krankheitsbilder, die in der WENDELSTEIN KLINIK entsprechend den modernen Kenntnissen der Medizin behandelt werden:

Herzerkrankungen
Somatoforme Störungen
Die betroffenen Patienten leiden oft sehr erheblich unter Schmerzen im Brustkorb, die in Ruhe und gerade nicht bei Anstrengung auftreten. Meist sind junge Menschen betroffen.
Die Arterienverkalkung beginnt zwar bereits im 2. Lebensjahrzehnt. Je nachdem, welche Risikofaktoren vorliegen, kommt es aber in der Regel erst bei 40- bis 50-jährigen Menschen zu schweren Folgen wie z. B. einem Herzinfarkt.
Herzgefäßerkrankungen
Die Erkrankung wird durch sorgfältige Untersuchung in der Regel sicher erkannt. Sie ist aber heimtückisch. Die Diagnose erfordert eine jahrzehntelange Erfahrung, weil gelegentlich alle üblichen Untersuchungsverfahren, auch Laborbestimmungen und im Einzelfall sogar die Herzkatheteruntersuchung in die Irre führen.
Herzrhythmusstörungen
Viele Herzrhythmusstörungen sind, wenngleich unangenehm, ganz harmlos. Es gibt kein Herz, das nicht gelegentlich stolpert. Durch das Langzeit-EKG (24 bis 72 Stunden) lassen sich Herzrhythmusstörungen meist erkennen. Anders ist es, wenn z. B. ein sogenanntes Vorhofflimmern vorliegt. Dies ist in der 2. Lebenshälfte die häufigste gefährliche Rhythmusstörung, die aber durch die modernen Behandlungsmethoden sehr gut zu beherrschen ist. Die Implantation eines Herzschrittmachers ist heute eine Routinemaßnahme. Die Patienten können anschließend ein völlig normales Leben führen. Noch immer wird Betroffenen diese Maßnahme oft als schwerwiegendes, ja dramatisches Ereignis vermittelt. Wichtig ist aber eine ganz einfache und verständliche Aufklärung. Was man versteht, verliert seinen unbegründeten Schrecken.

Magen-Darm-Erkrankungen
Eine Vielzahl von Bauchbeschwerden hat keine organische Ursache, oder es besteht eine schon durch eine sorgfältige Anamnese (und Rücksprache mit dem Hausarzt) bestehende, nicht organische Störung. Manchmal sichern auch Laboruntersuchungen die Diagnose, so z. B. bei der Unverträglichkeit von Lactose. Die Verträglichkeit von Milchzucker lässt zwar regelhaft mit zunehmendem Lebensalter nach, die Unverträglichkeit ist jedoch unterschiedlich schwer. Man muss den Betroffenen deshalb nicht grundsätzlich eine komplett milchfreie Kost verordnen, sondern mit ihnen zusammen die richtige Kostform finden. Wenn der Verdacht auf eine organische Erkrankung besteht, ist eine weiterreichende gastroenterologische Diagnostik (CT, Endoskopie) erforderlich, die wir – in bewährter Weise und in der Regel umgehend – im Zollernalbklinikum vornehmen lassen. Auf keinen Fall darf eine Tumorerkrankung übersehen werden.

Endokrine Erkrankungen (Hormonstörungen)
Schilddrüsenerkrankungen sind in aller Regel bekannt und werden vom Hausarzt schon medikamentös behandelt, können aber bei uns mittels Laboruntersuchungen und Sonographie überprüft werden. Nebennierenerkrankungen sind selten, können aber akut bedrohlich werden und müssen entsprechend rechtzeitig bedacht werden.
Der Diabetes mellitus (Typ 2) ist nicht nur eine endokrine, sondern auch eine Stoffwechselerkrankung. Dementsprechend steht bei der Behandlung nicht die medikamentöse Therapie an erster Stelle, sondern die Änderung des Lebensstils. Dies ist nicht einfach. Die früher übliche sogenannte Diabetesdiät gilt zu Recht als überholt. Verständliche Aufklärung und Belehrung sowie eine zuverlässige Krankenhausküche sind zwar Meilensteine der Behandlung, werden aber durch Medikamente meist einfacher und effektiver. Gerade in den letzten zehn Jahren sind dabei sehr gute Fortschritte zu vermerken. Darüber hinaus steht sehr wahrscheinlich schon bald für viele Patienten ein Insulin zur Verfügung, das nur einmal pro Woche injiziert werden muss.

Orthopädische Erkrankungen
Orthopädische Beschwerden können, meist nach vorausgehender Diagnostik, durch die bei uns verfügbare Therapie behandelt werden.

Rheuma
Echte Erkrankungen aus dem sogenannten rheumatischen Formenkreis gehen oft weit über Schmerzen in den Gelenken hinaus. Sie erfordern vor allem eine sehr detaillierte und umfangreiche Labordiagnostik, die dann meist einer spezialisierten Fachabteilung überlassen werden muss.

Übergewicht und Adipositas
Die Häufigkeit dieser Erkrankung nimmt weltweit zu – trotz aller Versuche, auch von staatlicher Seite, eine gesündere Ernährungsweise zu propagieren. Die Ursachen der Krankheit sind nach heutiger Kenntnis vielfältig. Einen physiologischen Mechanismus, der die Nahrungsaufnahme rechtzeitig bremst, gibt es leider nicht. Er besteht einfach deshalb nicht, weil es für unsere frühen Vorfahren überlebensnotwendig war, soviel wie möglich auf Vorrat zu essen. Neben genetischen Einflüssen gibt es jedoch auch starke gesellschaftliche Faktoren – so z. B. die leichte Erreichbarkeit von Nahrung, die Interessen der Lebensmittelindustrie und unzureichende körperliche Betätigung. Arteriosklerose, Diabetes mellitus, orthopädische Beschwerden, selbst die Entstehung von manchen Tumoren sind die gravierenden Folgen. Dazu kommen die Auswirkungen auf die Psyche.
Die Lebenserwartung sinkt bei einem BMI (Body-Mass-Index) von 30 um durchschnittlich 2 bis 4 Jahre, bei einem BMI von 40 um durchschnittlich 10 Jahre. Nach heutigem Wissen kann die Erkrankung zwar nicht geheilt, sehr wohl aber behandelt werden. Das bedeutet allerdings, dass ein lebenslanger Kampf durchgestanden werden muss. Das ist schwierig, und entsprechend häufig sind Fehlschläge und Rückfälle. Die Frage nach einer geeigneten Diät steht dabei gar nicht im Vordergrund – entscheidend ist nur die Energiebilanz (Zufuhr minus Verbrauch). Wir beginnen mit einer dauerhaften niedrigkalorischen Kost (Nulldiät ist schädlich!). Wichtig ist, ausreichend Eiweiß zuzuführen, sonst wird körpereigenes Eiweiß bis hin zur Herzmuskulatur mit abgebaut. Ab der 2. bis 3. Woche ist die Zufuhr von essentiellen Stoffen (Vitamine, Linolsäure) notwendig. Dazu kommt eine angepasste, nicht überfordernde Bewegungstherapie. Maximal möglich ist dabei eine wöchentliche Gewichtsabnahme von einem knappen Kilogramm. Diese Kost wird nach 2 bis 4 Wochen in eine dauerhaft ausreichende Kost überführt. Sehr wichtig ist die ständige Beratung mit dem Patienten, was geht und nicht geht – sonst ist ein Jo-Jo-Effekt vorprogrammiert. Da es sich für den Patienten um eine lebenslange Aufgabe handelt, ist eine begleitende Verhaltenstherapie erforderlich. Der Aufwand lohnt sich: Bei erfolgreicher Gewichtsreduktion sind die meisten Komplikationen der Adipositas zu vermeiden, und die Lebenserwartung normalisiert sich.